In der diesjährigen Qualifikation zu Hessens Regionalliga mit acht Startplätzen haben sich die Handballer der HSG Schwalbach/Niederhöchstadt gemeldet. Im Vorfeld sind dann leider einige Dinge nicht ganz so verlaufen, wie man sich das vorstellt. Unser Torschützenkönig verlässt uns, ein paar Spieler hören mit dem Handball auf, und das so stark geformte Team des Vorjahres, hauptsächlich aus dem jungen B-Jugend-Jahrgang bestehend, hat auf einmal ein ganz anderes Gesicht.
Aus unserer mC-Jugend kommen ein paar Bezirksoberligameister dazu, unsere bockstarken 2009er sind aber weit weg von den nachrückenden 2010ern, so dass die Aufgabe nicht einfacher werden sollte. Dann verlieren wir auch noch zwei Stammspieler mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Flucht nach vorne.
Die Handballer vom Westerbach haben sich ordentlich auf diese Qualifikation vorbereitet, im Vorfeld nur drei Testspiele bestritten und diese alle gewonnen, wohlwissend, dass in der Quali andere Kaliber warten werden. Dann die Überraschung, die mit Abstand am stärksten besetzte Gruppe mit der HSG Rodgau/Nieder-Roden 1 + 2, dem TV Büttelborn und dann noch die nordhessischen Vertreter der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen sollten unsere Gegner sein. Aber was soll’s... wir wollten ja keine Geschenke, wir wollten uns einen Startplatz verdienen. Und wie kann man das besser als in solch einer Gruppe.
Im ersten Spiel gegen den Bundesliga-Nachwuchs der MT Melsungen legten die Jungs von Markus Nirschl und Stefan Raumer einen guten Start hin und gingen mit 3:1 in Führung. Es hätte schon 6:1 stehen können, dann kamen erste technische Fehler in unserem Angriffsspiel. Unsere 3.2:1-Deckung war stark, Melsungen hatte Probleme, Lösungen zu finden, und beim 7:4 nahmen die Nordhessen in der elften Spielminute ihr erstes Team Time-Out. Wir legten nach der Auszeit noch ein Tor nach. 8:7 lautete auch dann leider nur der Pausenstand. Viele torlose Minuten nach Wiederanpfiff wurden keine eigenen Tore mehr geworfen. Überhastete Abschlüsse, technische Fehler und kein kontrollierter Spielaufbau waren die Ursachen, zum Glück funktionierte unsere Abwehr. Melsungen ging mit 10:13 in Führung, wir wurden mit einem Mann reduziert, was uns richtig gut getan hat. Mit 3:0 Toren gewannen wir diese Unterzahlsituation, Team-Time-Out Melsungen. Wir legten gleich noch eins nach zur 15:13 Führung, aber anstatt den Sack dann zuzumachen, kam wieder der Schlendrian hinein. Der völlig verdiente 17:16 Sieg liest sich knapper als er war. Wir starten mit einem Sieg ins Turnier, das war enorm wichtig!
Das Spiel gegen Rodgau/Nieder-Roden 1 ging verloren, wir waren im Plan.
In unserem dritten Spiel gegen Rodgau/Nieder-Roden 2 zeichnete sich Lukas aus unserer C-Jugend gleich für den ersten Treffer verantwortlich, der mit einer Blitzheilung beseelte Maximilian Schefter traf per Strafwurf. Weitere gute Torwurfmöglichkeiten wurden leider erneut ausgelassen, so dass wir uns erst zur zwölften Minute mit 4:7 leicht absetzen konnten. Leider konnten wir auch hier keine Sicherheit dadurch gewinnen, mit einer 7:8 Führung gingen wir erneut in die Halbzeitpause. Beim 10:10 in der 19. Spielminute mussten wir den Ausgleich hinnehmen, danach folgte ein sechsminütiger Blackout der erst mit der eigenen Auszeit und einem sehenswerten Kempa-Tor unterbrochen werden konnte. Leider haben wir nicht genügend Mut daraus geschöpft, unsere Abwehr war nicht das Problem, wir haben vorne zu viele Fehler begangen und sind nicht zurückgelaufen, Schade, aber diese völlig unnötige Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben. Mit 17:13 mussten wir uns am Ende geschlagen geben, zwei eigene Tore in vier Minuten sind einfach zu wenig.
Die U17-Handballer aus Schwalbach/Niederhöchstadt wussten aber die Pause der zwei folgenden Spiele gut zu nutzen. Der Trainer beorderte alle Spieler nach draußen, Frischluft tanken. Wir haben die Zeit gut genutzt, uns über unsere Stärken und Schwächen unterhalten und ruhig und tief durchgeatmet.
Uns war klar: Gewinnen wir unser letztes Spiel, dann sind wir Zweiter, da es uns sehr unwahrscheinlich schien, dass Melsungen gegen die Erste des Gastgebers gewinnen könnte. Dementsprechend motiviert gingen wir ans Werk, das Spiegelbild der vorangegangenen Spiele sollte sich aber leider nicht ändern. Gute Abwehrsequenzen wurden im offensiven Spiel gerade wieder mit dem A…. umgestoßen, unerklärliche Aussetzer beim Torwurf, technische Fehler wie im Kindergarten, das volle Programm. Zum Glück hinten hui und vorne leider nur pfui. Wir konnten uns jederzeit auf unseren defensiven Verbund verlassen. Auch hier liest sich der 16:15-Sieg gegen den TV Büttelborn knapper als er war, die anschließende Freude sowie die Erschöpfung waren riesengroß, die Jungs haben sich einen starken zweiten Platz in dieser Hammergruppe nach 120 Minuten Handball erspielt!
Über alle Spiele verteilt muss man Anton Stählin und Florian Kummer herausheben. Beide rackern unermüdlich auf beiden Seiten des Spielfeldes, bestens unterstützt von Jonas Löwe und Mika Skorczyk. Unser reaktivierter Lundi war die erhoffte Verstärkung, super treffsicher von der rechten Außenposition, die er zusammen mit unserem Linkshänder bestens ausgefüllt hat. Am Kreis waren wir auch sehr variantenreich mit Konrad und Moritz unterwegs, auch hier noch ein weiterer 2011er, unser Georg, konnten immer wieder für Entlastung sorgen. Nicht zu vergessen das Torhütergespann, von Torwarttrainer Markus Nirschl auf den Punkt in Bestform gebracht, so kann man mal die Runde eins beenden.
Ein großes Dankeschön geht an Matthias Eichner unserem Verbandsschiedsrichterwart und Jürgen Straßheim sowie Sven Sachtleber die als Ansetzer und Lehrwarte fantastische Gespanne zu dieser Jugendqualifikation angesetzt und auch aus- und weitergebildet haben, die allgemeine Meinung in der Halle war, dass dies eine perfekte Leistung von:
Benedikt Lippert/Johannes Lippert, beide HSG Obertshausen/Heusenstamm
Eric Hartmann/Timo Thomsen, beide HSG Bensheim/Auerbach
Niklas Häfner/Alexander Schmitt, beide TV Gelnhausen war.
Sie gehören alle dem Regionalliga-Kader des HHV an und zeigen auch die Wertschätzung des Verbandes für solch wichtige Turniere während der Jugendqualifikation. Ein tolles Zeichen und echte Werbung für die Schiedsrichter!
Es spielten: Matteo Kesting (Tor), Jakob Landwehr (Tor), Mika Skorczyk, Jonas Löwe, Florian Kummer, Emila Lundgren, Maximilian Schefter, Konrad Nirschl, Anton Stählin, Johann-Georg Schmidt, Vladimir Aubert-Antin, Raphaël von Kap-Herr, Moritz Gabriel, Lukas Zimpel, nicht zu vergessen unser Maddox Meinhardt, als Edelfan, Anheizer, Stimmungskanone und guter Freund!
